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Was hat man in Rollenspielen nicht
schon alles gesehen? Wie oft hat man ganze Königreiche und die Welt
gerettet? Wie oft hat man zum Beispiel eine Prinzessin vor einem
bösen Drachen gerettet? Tatsächlich bietet Emerald Dragon genau
das, nur eben... etwas anders als sonst. Denn statt gegen einen bösen
Drachen zu kämpfen, spielt man hier einen. Und besagte Prinzessin
ist hier die beste Freundin, der man einst versprochen hat zu helfen
wenn sie einen braucht.
Bevor man jetzt aber denkt dass man
immer als Drache herumläuft, sollte euch gesagt sein, dass das nicht
so ist. Man ist zwar ein Drache, aber aufgrund eines uralten Fluches
kann man die Drachengestalt nur kurzfristig annehmen. Doch worum geht
es in Emerald Dragon überhaupt? Äonen vor Spielbeginn gab es einen
großen Krieg zwischen Drachen und einem Volk namens Horus. Gegen
Ende des Krieges verfluchten die Horus die Drachen, sodass diese
starben wenn sie ihr heiliges Land betraten. Dies führte dazu dass
die Drachen ihr heiliges Land verlassen mussten und in der Ferne eine
neue Heimat fanden. Lange Zeit verging in denen die Drachen keinen
Kontakt mit ihrem Land hatten. Doch eines Tages strandete und versank
vor ihrer Küste ein Segelschiff. Aus dem Schiff konnte nur eine
Überlebende geborgen werden: ein kleines Mädchen dass Tamryn
getauft wurde. Denn zu ihrem Leidwesen konnte sich das Kind an nichts
erinnern. Das hielt sie aber nicht davon ab glücklich mit den
Drachen zu leben. Besonders freundete sie sich mit dem Drachen
Atrushan an. Doch eines Tages beschloss Tamryn in das Land der
Menschen Ishbahn, das ehemalige heilige Land der Drachen,
zurückzukehren. Atrushan, der sie nicht begleiten konnte, schenkte
seiner Freundin eines seiner Hörner und ein Versprechen. Sollte sie
jemals darauf einen Ton spielen würde er es hören und ihr zu Hilfe
eilen. Dann verließ Tamryn die Drachen und lange Zeit hörte man
nichts von ihr, bis eines Tages...
Traditionsgemäß sucht man jetzt einen
Ort nach dem anderen auf und löst dort das ein oder andere Problem.
Dabei begegnet man auch anderen, sehr unterschiedlich gestalteten,
Charakteren die sich sogar der Gruppe anschließen. Da wären unter
anderem ein Prinz und seine Leibwächterin, die Mitglieder einer
Widerstandsgruppe oder ein verrückter Wissenschaftler. Anderes als
in anderen Spielen haben die wechselnden Gruppenmitglieder ein festes
Level. Nur Atrushan und Tamryn erhalten nach Kämpfen
Erfahrungspunkte. Und in den Kämpfen selbst kann auch nur Atrushan
gesteuert werden.
Der Kampfbildschirm |
Wobei die Kämpfe gegen Monster ein wenig anderes
funktionieren als sonst. Zwar läuft alles wie gewohnt in Runden ab,
aber das war es auch schon. Freunde und Feinde stehen sich im
Kampfbildschirm gegenüber und sobald eine Runde beginnt kann
Atrushan sich bewegen. Dabei gibt ein Rahmen vor wie weit man gehen
kann, vorwärts, rückwärts und zu beiden Seiten. Sollte die
Bewegung nicht ausreichen um zu einem Feind zu gelangen ist die Runde
ohne Aktion beendet und man muss bis zum nächsten Zug warten.
Erreicht man den Fein kann man ihn per Tastendruck angreifen, wie oft
hängt von der verbleibenden Bewegung ab. Man könnte sogar zu einem
Feind laufen, ihn angreifen und sich anschließend zurückziehen.
Nachdem Atrushan seinen Zug beendet hat sind sowohl Feinde als auch
Freunde am Zug. Und hier liegt auch der größte Negativpunkt des
ganzen Spieles begraben. Bis man wieder an der Reihe ist können je
nach Gegnerzahl sogar zehn Runden vergehen ohne das man etwas tun
kann. Das kann man zwar noch zu Beginn verkraften, aber sobald dann
aber noch die Gruppenzauber dazu kommen, und fünf von zehn Gegnern
damit um sich werfen, wird es lange dauern. Zum Glück für den
Spieler funktioniert die KI der Begleiter ganz gut. Die Heiler heilen
wenn tatsächlich Not an Mann ist und der Rest schlägt bevorzugt auf
bereits geschwächte Feinde ein. Wem das noch nicht reicht, kann per
Menü sogar das Ziel seiner Begleiter einstellen. Allzu schwer sind
die Kämpfe dann jedoch nicht, bis auf die bereits genannten
Gruppenzauber. Doch wenn man erst einmal herausgefunden hat, das
Atrushan pro Runde unzählige Heilkräuter verwenden kann ohne dass
dies als Bewegung gezählt wird, wird das Ganze noch einmal viel
leichter. Zudem kann Atrushan sich in Kämpfen auch in seine
Drachenform verwandeln, eine nette Fähigkeit auf die man allerdings
auch verzichten kann.
Zudem gibt es auch außerhalb der
Kämpfe einige nette Funktionen die ich gerne auch in anderen Spielen
gehabt hätte. Zum einen gibt es den Menüpunkt „Chat“ mit dem
man seine Gruppe nach dem nächsten Ziel fragen kann. Dabei bekommt
man aber nicht einfach nur einen Hinweis wie „Gehe dorthin“,
sondern ein kleines Gespräch mit allen anwesenden
Gruppenmitgliedern, die sogar nochmals erklären warum man dorthin
geht. Gerade wenn man ein Spiel lange nicht mehr weitergeführt hat
ist das sicher immer gut zu wissen.
Es gibt sogar ein paar Casinos im Spiel
mit denen man seine Zeit verbringen kann. Dies ist zwar nicht
notwendig, kann aber dazu führen dass man ein erweitertes Ende zu
sehen bekommt. Gerade was die Spielzeit angeht ist die auch nicht
allzu lang, selbst wenn man sich viel Zeit lässt kann man das Ende
in ca. zwanzig Stunden erreichen. Auch ist Emerald Dragon eines der
wenigen Super Nintendo-Spiele die über etwas Sprachausgabe verfügen,
selbst wenn das nur einige gesprochene Namen beinhaltet.